Klimaneutralität

In Trier liefert die Post bald klimaneutral


Die absolute „Saisonspitze“ ist überschritten, die Masse der zu transportierenden Pakete und Päckchen aber – nicht zuletzt wegen der Retouren – auch in diesen Tagen noch enorm. All diese und weitere Sendungen müssen transportiert werden, verbunden mit  einer nicht unerheblichen  Umweltbelastung. Die Stadt Trier versucht nun, gemeinsam mit dem Unternehmen Deutsche Post DHL, neue Maßstäbe zu setzen: Binnen vier Jahren soll die Zustellung auf eine C02-freie Variante umgestellt sein.

„Die Deutsche Post DHL wird alle Sendungen in Trier mittels sauberer, umweltfreundlicher und geräuscharmer Technologie zustellen“, verspricht Thomas Schneider, Betriebschef Post & Paket Deutschland. „Wir setzen neben E-Bikes und E-Trikes auch seit vielen Jahren erfolgreich auf Elektro-Kraftfahrzeuge und werden sie auch in Trier einsetzen.“

Das freut die Verantwortlichen in der Trierer Stadtverwaltung; zugleich trägt die Stadt konkret dazu bei, die klimaneutrale Zustellung zu ermöglichen. Weil Packstationen die Fahrtwege verkürzen, hilft die Verwaltung bei der Suche nach geeigneten Grundstücken für deren flächendeckenden Aufbau. Wo städtischer Grund die Kriterien nicht erfüllt, etwa die leichte Zugänglichkeit und nahgelegene Parkflächen, helfe die Stadt bei der Kontaktaufnahme mit privaten Eigentümern, berichtet Michael Schmitz vom städtischen  Presseamt. 

Besonders untersucht werde auch das Umfeld der künftigen Bahnstationen, die in Trier in den nächsten Jahren entlang der so genannten Weststrecke gebaut werden. Die Weststrecke, derzeit nur für Güterverkehr genutzt,  wird für von der Bahn für rund 60 Millionen Euro wieder für den Personennahverkehr erschlossen, mehrere Haltepunkte werden gebaut – es entsteht eine Art „S-Bahn“-Netz mit Anschluss nach Luxemburg, mit voraussichtlich vielen Passanten und deshalb lukrativ für Packstationen. Und wo es städtischer Genehmigungen bedarf, zum Beispiel bei energetischen Verbesserungen am Gebäudebestand der Post, werde sich die Kooperation ebenfalls positiv auswirken, versichert Schmitz.

Nach einem Fachgespräch mit Vertretern des Unternehmens, der Stadtverwaltung und der Gewerkschaft ver.di verkündete Triers Oberbürgermeister Wolfram Leibe: „Die Kooperation zwischen der Stadt und der Deutschen Post DHL ist das erste derartige Projekt in Rheinland-Pfalz; es setzt ein Zeichen für eine deutliche Reduktion der Schadstoffemissionen und der Lärmbelastung in Trier. Klimaschutz ist ein wichtiges Anliegen von Stadtrat und Stadtverwaltung. Das Projekt mit der Deutschen Post DHL passt hervorragend in unsere Strategie. Auch die Stadtverwaltung setzt mit der laufenden Umstellung des Fuhrparks auf Elektromobilität und hat dabei die Stadtwerke als modernen Dienstleister an der Seite.“

„Dieses Pilotprojekt liefert einen Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität Triers“, ergänzt Klimaschutzmanagerin Julia Hollweg. „Wir hoffen, dass es weitere Dienstleister, aber auch Bürgerinnen und Bürger animiert, auf E-Mobilität zu setzen. Außerdem können Bring- und Abholwege der Pakete reduziert werden.“

Die Deutsche Post DHL unterhält sechs Betriebsstandorte in Trier: das Briefzentrum in der Schiffstraße und fünf Standorte für die Brief-, Verbund- und Paketzustellung. Dort arbeiten rund 400 Personen. Das Briefzentrum ist die Schnittstelle für Sendungen von und nach Frankreich, Luxemburg, Belgien und Spanien. Alle Beschäftigten sind tariflich geschützt und sozialversicherungspflichtig beschäftigt.

Im Detail sind das „36 Filialen, 19 Briefkästen, 16 Packstationen, 87 Zustellbezirke – das sind die heutigen Daten“, sagt Niederlassungsleiterin Anke Podewin. Künftig wolle man „70 Elektro-Autos einsetzen, für unsere Betriebsstätten planen wir Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen. Die Zuführung der Briefe und Pakete nach und von Trier soll mit großen Elektro-Lkws betrieben werden. Zudem wollen wir das Netz der Packstationen in Trier weiter ausbauen. Wir haben viel vor und sind froh, mit der Stadt Trier einen Partner für diese Ziele gefunden zu haben.“