Bauland- und Innenentwicklungspotentiale
Studie BBSR in deutschen Städten und Gemeinden
30. März 2022

Die Bundesregierung hat ein Neubauziel von 400.000 Wohnungen pro Jahr ausgegeben, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Reichen die dafür verfügbaren Baulandreserven aus? Mittels landesweiter Erhebung von Bauland- und Innenentwicklungspotenzialen auf Basis einer repräsentativen Stichprobe mit 692 Städten hat das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) eine neue Studie „Bauland- und Innenentwicklungspotentiale in deutschen Städten und Gemeinden“ herausgegeben und damit eine fundierte Datengrundlage für regionalisierte differenzierte Analysen geschaffen. Die Forschungsnehmer erhoben Innenentwicklungspotenziale und weitere baureife Baulandreserven mit gesicherter Erschließung. Sie schätzten ab, wie viele Wohneinheiten darauf entstehen könnten. Zusätzlich ermittelten sie Baulandpotenziale, die langfristig zu erschließen sind. Fallstudien ergänzten die Umfrage.
Die Studie beziffert die baureifen, potenziell bebaubaren Flächen bundesweit auf mindestens 99.000 Hektar, davon rund 2/3 für Wohnungsbau. Auf diesem Anteil lassen sich zwischen 900.000 und 2.000.000 Wohneinheiten realisieren, also mehr als 60 Prozent der bis zum Jahr 2025 avisierten rund 1,5 Millionen Wohnungen. Je nach Annahmen könnten sogar deutlich mehr Wohneinheiten entstehen. Aus überörtlicher Perspektive gibt es in allen Teilräumen Potenziale, auch in Wachstumsräumen. Voraussetzung ist aber, Baulandreserven für den Wohnungsbau rasch zu aktivieren. Ziel muss sein, dass die daraus folgende Verdichtung zu ausgewogenen Ergebnissen führt, die auch eine Anpassung unserer Städte an den Klimawandel fördert. Dazu bedarf es auch eines kontinuierlichen Flächenmonitorings.
Die Studie kann auf der Website des Bundesinstitutes für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) heruntergeladen werden.